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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 199

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 132. 199 Hügelplateau der Dobrudscha zwingt sie jedoch zu einer nördlichen Wendung; bei Galatz schlägt sie bis zur Mündung wieder die östliche Richtung ein. Das Mündungsgebiet stellt ein sumpfiges Delta dar, welches von hohem Schilfe bedeckt wird. Von den drei Mündungsarmen — Kilia, Sülina und St. Georg — ist der mittlere, die Süliua, für größere Seeschiffe brauchbar. — Drei größere Nebenflüsse, Alt oder Oltn, Sereth und Pruth, erhält die Donau auf der linken Seite von den Karpaten — auf der rechten empfängt sie die Save mit Unna, Bosna, Drina, ferner Mörawa, Timok und Jsker. Außer der Donau und ihren Nebenflüssen sind folgende Küstenflüsse wichtig: 1) Die Märitza vom Rilo Dagh, 2) Struma, der Strymou der Alten, 3) der südlich vom Schar Dagh entspringende Wardar, 4) der Salämvria in Thessalien, 5) der Aspropötamos (Achelöus) in Mittelgriechenland, 6) der Schwarze Drin, welcher dem Ochridasee entströmt und mit dem Abfluß des Skodra- oder Skü- tarisees in Verbindung steht und 7) die Narenta in der Herzegowina. e) Das Klima ist durchaus mild an der Westküste, welche ganz im Schutze hoher Gebirgszüge gelegen ist. Hier gedeihen schon von Jstrien an immergrüne Gewächse, wie Myrte, Lorbeer, Ölbaum, und auch die Kultur der Apfelsinen und Zitronen reicht hier weit nach N. hin. — Anders in dem übrigen Gebiete. ' Der breite nördliche Teil der Halbinsel hat zwar heiße Sommer, aber auch kalte Winter, da die Gebirge hier keinen genügenden Schutz gegen die von Rußland her kommenden kalten Winde gewähren; darum weicht hier die Vegetation von der mitteleuropäischen wenig ab. Erst an der Küste des Ägäischen Meeres macht sich der Einfluß der südlichen Lage geltend, hier beginnt allmählich die südeuropäische Vegetation (Baumwollenkultur in Macedonien). — In Thessalien nimmt die Kultur des Ölbaums ihren Anfang, welche in Mittelgriechenland (Attika) besonders blüht. Erst südlich des Isthmus von Korinth treten Zitronen und Apfelsinen auf, aber hier gleich so zahlreich, daß sie ganze Wälder bilden, und im südlichen Teil von Morea reift selbst die Dattelpalme, welche schon weiter nordwärts auftritt, in günstigen Jahren ihre Früchte. So liegen hier verschiedene Vegetationsgebiete dicht beieinander; dies hat schon in frühester Zeit zu einem regen Warenaustausch und zu lebhaftem Verkehr der Bewohner untereinander geführt, welcher durch die für die Schiffahrt hier äußerst günstigen Bedingungen (tiefes Eindringen des Meeres in das Landesinnere und Jnselreichtnm) wesentlich begünstigt wurde. f) Die Bevölkerung ist außerordentlich gemischt. — In Griechenland und fast überall auch au den Ufern des Ägäischen Meeres sowie auf dessen Inseln leben die Neugriechen, die mehr oder weniger reinen Nachkommen der alten Griechen. — Den breiten Norden bewohnen der Hauptsache nach 2 slavische Völker: die Serben im W. (Serbien, Bosnien, Montenegro) und die Bulgaren im 0. — Serben und Griechen werden im W. getrennt durch die Albanier, die Nachkommen der alten Jllyrier. Diese 4 Völkerschaften bilden die Hauptmasse der Bevölkerung der Balkänhalbinsel; unter ihnen zerstreut (zumeist aber in Rumelieu) lebeu etwa 1 2 Millionen Türken, welche seit der Mitte des 14. Jahrhunderts von Asien her eindrangen. Baenitz u. Kopka, Lehrbuch der Geographie. 5. Auflage. 12

2. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 212

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
212 Kursus Ii. Abschnitt V. § 138. Fünfter Abschnitt. Asien, Afrika, Amerika und Australien. 1. Asien. (§ 138.) Asien im allgemeinen. 44000000 qkm; 850 Millionen Einwohner. — Äußerste Punkte: Kap Bäba, 44° ö. L.; Kap Deschnew oder das Ostkap, 208° ö. L.; Kap Bnrn, 1° n. Br.; Kap Tscheljusnn, 78° u. Br. a) Lage und Grenzen: §§ 7 und 56. b) Horizontale Gliederung: § 7. Obgleich auch der N. zahlreiche Landzungen und Vorgebirge aufzuweisen hat, so sind diese in bezug auf die Kulturentwickelung des Erdteils wegen des eisigen Klimas bedeutungslos geblieben. — Im 0., S. und Sw. haben das günstigere Klima und die reiche Gliederung der Küstenländer in hohem Grade die Kultur und den Handel gefördert und eine geordnete Staateu- bilduug ermöglicht, wahrend die Völker im abgeschlossenen, unfruchtbaren Innern und im Nordwesten Asiens die Stufe des Nomadenlebens nicht überschritten. c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: §§ 8 und 9. — Von dem zentralen Hochlande führen Stufenländer (mit großen Stromsystemen), welche sich terrassenförmig nach allen Richtungen ausdehnen, in die Tiefländer. Eigentümlich ist den asiatischen Flüssen die Doppel- oder Zwillingsstrom- bildung: Ob und Jenissei, Hoäng-ho und Jüugtse-kiäng, Brahmaputra und Ganges, Euphrat und Tigris, Amu und Syr. d) Klima. Der größte Teil Asiens der Gesamtoberfläche) gehört der nördlichen gemäßigten, der übrige der nördlichen kalten und der heißen Zone an, während Amerika sich über vier Zonen erstreckt. Da Asien sich fast vom Äquator an bis weit über den nördlichen Polarkreis hinaus erstreckt, müssen die klimatischen Gegensätze im Lande auch sehr bedeutend sein. Verschärft werden dieselben dadurch, daß sich quer durch Asien hindurch von Arabien an bis zu dem Rande des Ochotskischen Meeres ein Hochlaudsgürtel zieht, welcher zumeist von Hochgebirgen umgürtet wird. Diese verhindern, daß die Seewinde bis in das Laudesinnere eindringen, ihre Feuch- tigkeit daselbst als Regen niederschlagen und einen mildernden Einfluß ausüben können. Infolge dessen ist der ganze innere Hochlandsgürtel ein trockenes Steppen- gebiet, teilweise Weideland, mit echtem Festlandsklima: glühend heißen Sommern und eisig kalten Wintern. Dasselbe gilt von dem in Nw. sich daran anschließenden Tieflande (Turän, Kirgisensteppe) bis etwa 55° n. Br. Im N. von diesem Steppengebiet liegt der ausgedehnte sibirische Waldgürtel, innerhalb dessen nach seiner Südgrenze zu auch noch Ackerbau getrieben wird. Weiter nordwärts folgt die öde, baumlose, sumpfreiche Tundra, bedeckt mit Moos und Flechten.

3. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 213

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. Z 138. 213 Das Land im S. des Steppengürtels steht unter dem Einfluß der Monsune*). — Wenn in unserem Sommerhalbjahre die Hochflächen im Inneren von Asien stark erhitzt werden, steigt die erwärmte Luft über ihueu so lebhaft aufwärts, daß zum Ersatz derselben Winde vom Indischen und Großen Ozeane nach jenen Hochebenen hinstreben. Dann haben Südasien und China südliche, bezw. südöstliche Winde, die den unter ihnen liegenden Ländern reichlichen Regen bringen, da sie von dem Meere herkommen. — Anders in unserem Wiuter. Dann lagert auf den zentralen Hoch- ebenen eine schwere Schicht eisig kalter Luft, welche nach den vorgelagerten Tief- ländern abzufließen strebt; dazu kommt, daß zu dieser Zeit die Luft nach dem er- hitzten Inneren von Australien und Südafrika strömt, so daß Südasien und China nördliche bezw. nordwestliche Winde haben. Während aber Indien gegen die Ein- Wirkung der im Winter eisigen Steppenwinde durch den hohen Gebirgswall im N. geschützt wird, ist China nicht in gleicher Weise begünstigt. Darum sind in letzterem die Winter trotz der südlichen Lage kalt, und die Küsten des Gelben Meeres be- decken sich jedes Jahr mit Eis. e) Pflanzen- und Tierwelt. Tropische Hitze, feuchte Seewinde und eine reiche Bewässerung durch die Flüsse steigern in Südasien die Vegetation aufs höchste. Zahlreiche Palmeu, die auf Ceylon sogar Wälder bilden, Farnbäume, Bambus- arten, Feigenbäume, Bananen, Zimt, Pfeffer :c. sind charakteristisch für das süd- liche Asien. Dem entsprechend ist auch die Tierwelt hier entwickelt. Die größten und kräftigsten Tiergestalten: Elefant und Tiger, Orang-Utan, Krokodile, Nashorn, fliegender Hund zc. haben hier ihre Heimat. — Der Reis bildet die Haupt- nahrung für die Mehrzahl der Bewohner; an seine Stelle treten die übrigen Ge- treidearten überall da, wo das kontinentale Klima schroff zur Geltung gelangt. — In den Steppen des Hochlandgürtels finden sich, besonders an den von den Bergen herabströmenden Flußläufen, zahlreiche Oasen, die zum Teil üppig fruchtbar sind und reich au Getreide und Obst. Von Tieren finden sich Antilopen; auch ist hier die Heimat des Pferdes und des zweihöckrigen Kamels (Trampeltier), das im Tarimbecken noch in wildem Zustande lebt und des Jack oder Grunzochsen. — Sibirien hat in seinen Wäldern zahlreiche Pelztiere (Biber, Zobel, Hermelin). Hier lebt das Renntier wild (im Winter in den Wäldern, im Sommer auf deu Tun- dren) und gezähmt, und die Flüsse wimmeln von Fischen. — Asien ist die Heimat unserer meisten Haustiere und Kulturpflanzen. f) Bevölkerung. Mehr als die Hälfte der gesamten Menschheit wohnt in Asien. Den N. und 0. nehmen die Mongolen ein, den Sw. die Kaukasische oder Mittelländische Rasse; Malakka und den Indischen Archipel die Malayen, und das Plateau von Dekan und Ceylon die Drävida. — Von diesen Bewohnern sind, trotzdem Asien die Wiege der monotheistischen Religionen ist, mehr als 4/ö Heiben (Buddhisten, Brahmanen und Schamanen); die Zahl der Mohammedaner beträgt etwa 80 Millionen, die der Christen 20 Millionen (im Kaukasus, Sibirien und zerstreut im 8. und 0.). *) d. h, Jahreszeitenwinde (mauern [arab.] Jahreszeit), weil diese Winde mit den Jahres- zeiten wechseln.

4. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 216

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
216 Kursus Ii. Abschnitt Y. § 139. A. Nord- und Nordwestasien. (§ 139.) Kujm-Ästen. Etwa 17300000 qkm mit 25 Millionen Einwohnern. Zu Russisch-Asien gehören: Kankasien, Russisch-Zentral asieu und Sibirien. Etwa 1l2 Mill. qkm Fläche werden vom Kaspischen Meere und dem Aralsee eingenommen. 1. Kaukasien — 480000 qkm und 9^4 Million Einwohner— wird vom Kaukasus durchzogen. Die Kammhöhe siukt in dessen mittlerem Teile kaum unter 3000 m herab und wird um mehr als 2000 m von den höchsten Erhebungen wie Elbrus (5600 m) und Kasbek (5000 m) überragt. Das nördliche Vorland des Kaukasus oder Eiskaukasien ist steppenartig; auch das südliche Vorland oder Transkankasien ist an der unteren Kurü eine dürre Steppe, zeigt aber im W. unter dem Einfluß des Schwarzen Meeres eine üppige Vegetation. Zu Transkaukasieu gehört noch ein Teil des armenischen Hochlandes mit der Hochebene von Eriwän (Hauptstadt gleichen Namens) und der Festung Kars. In Eiskaukasien strömen der Kuban dem Schwarzen, und der Terek dem Kaspischen Meere zu. In Transkaukasieu fließen der kleine Riön (der Phasis der Alten) ins Schwarze, und die größere Knrä ins Kaspische Meer. Der Kaukasus ist zum Teil mit dichten Wäldern bedeckt; Nadelhölzer finden sich in den höheren Regionen, Nußbäume,, Eichen und Buchen in den tieferen. Die Gemse und der kaukasische Steinbock bewohnen das höhere Gebirge. — Kau- kasien gilt als die Heimat des Weinstocks, sowie des Apfel- und Birnbaumes. Die Bevölkerung ist ein überaus buntes Gemisch von verschiedenen Völkern und Stämmen (etwa 150 verschiedene Stämme mit 70 verschiedenen Sprachen), die in dem schwer zugänglichen Gebirge ehemals Schutz gesucht und sich dann fest- gesetzt haben. Zu ihnen gehören die Georgier (Grnsier) — die Tscherkessen, welche früher hier wohnten, sind zum Teil in den Kämpfen mit den Russen aufgerieben, teils sind sie ausgewandert —, ferner Armenier, Perser und Tataren. Von Wladikawkäs in Eiskaukasien führt der einzige Paß von Bedeutung über den Kaukasus zur Hauptstadt Tiflis (161000 Einwohner). — Eriwan in Russisch-Armenien. — Batüm, der einzige hinreichend tiefe Hafen an diesem Teil des Schwarzen Meeres. — Baku auf der Halbinsel Apscherön mit reichen Quellen von Erdöl (Petroleum), welches jetzt in großer Menge von dorther in den Handel kommt; hier die „ewigen Feuer", welche durch die dem Boden entströmenden brennbaren Gase unterhalten werden. 2. Russisch-Zentralasien — mit Chiwa und Buchara 4000000 qkm und 10 Millionen Einwohner — umfaßt das Turänische Tiefland (Westturkestän), welches von dem Kaspischen Meere im W., dem Westabfall des zentralen Hochlandes im 0. und im S. durch das Hochland von Iran begrenzt wird; die Kirgisensteppe bildet die Nordgrenze. — In diesem Gebiet liegt der Aralsee; in ihn ergießen sich der Amu (Oxus), dessen Quellflüsse auf dem Pamir-Hochlande entspringen, und der Syr (Jaxartes), dessen wichtigster Quellfluß (Naryu) im Tien-schan seinen Ursprung hat. Der größte Teil Turüus ist mit Fels-, Kiesboden oder Flugsand bedeckt. Der kulturfähige Bodeu liegt an den Flüssen und wird künstlich bewässert. Da sehr heiße Sommer mit langen, kalten Wintern wechseln, so müssen die hier ge- deihenden Obstbäume (Pfirsiche und Aprikosen), Feigen und Reben im Winter künstlich geschützt werden.

5. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 153

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 112. 113. 153 Sarajevo (ßaräjewo) oder Bosna Seräi (25000 Einwohner) ist die im Mittelpunkte von Bosnien gelegene Hauptstadt. — Möstar, Hauptort der Herzegowina, deren Grenzen ungefähr mit dem Flußgebiete der Narenta zusammenfallen. Novipazar, der schmale Landstrich zwischen Serbien und Montenegro, wichtig dadurch, daß durch ihn die Hauptstraße von Österreich-Ungarn nach Saloniki führt, wird von den Österreichern und Türken gemeinschaftlich besetzt. Hier die Stadt Novipazar. (§ 113.) Die Republik Schweiz. 41000 qkm; 31/s Million Einwohner. a) Lage und Grenzen. Die Schweiz liegt zwischen dem 46. und 48.° n. B. und dem 24. und 28.° ö. L. — Grenzen: § 39. b) Horizontale, vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse. Auf die geringe Größe von 41300 qkm kommt eine verhältnismäßig lange Grenzlinie von 1130 km, weil im 8. buchtartige Einschnitte tief in das Schweizer Gebiet dringen. Die Gebirge und Flüsse wiederhole nach §§ 40, 72, 75, 80 und 81! c) Das Klima zeigt die schroffsten Gegensätze; im unteren Wallis und im Kanton Tessin herrscht eine Sommertemperatur, welche der italienischen gleichkommt, während aus den höchsten Alpen, z. B. auf dem St. Bernhard, die mittlere Sommertemperatur nur 6°C. beträgt. Diese bedeutenden Wärmeunterschiede haben auch wesentliche Veränderungen in der Vegetation zur Folge. Man unterscheidet daher leicht beim Aufstieg vom Fuße des Gebirges bis zu seinem Kamme mehrere Vegetationsgebiete, die an der Südseite der Alpen besonders scharf ausgeprägt sind. Am Lago maggiore gedeihen Cyprefse, Granate, Lorbeer, Maulbeerbaum und Rebe; letztere steigt an sonnigen Abhängen bis 800 m empor. — Dieser Region folgt die unserer Getreidearten; in den Wäldern herrscht hier die Buche vor. — Es folgt die Region der Nadelhölzer: Fichte und Arve (Zirbelkiefer) — dann höher hinauf die des Knieholzes, mit dem saftige Matten abwechseln, auf denen der Senn im Sommer seine Herde weidet, (Alpenrosen). — Hieran schließt sich das Gebiet der Alpenkräuter mit geringer Blattentwickelung und großen Blüten (der stengellose Enzian, Edelweiß u. a.), die Heimat der Gemse und des Murmeltiers. — Den Schluß bildet das Gebiet des ewigen Schnees und der Gletscher. d) Bevölkerung. Von den Bewohnern sind 7/io Deutsche und 2/io Fran- zosen (im Sw.); der Rest kommt auf Italiener (Tessin) und Rhäto-Romanen (Graubünden). Etwa ^/s sind Protestanten, welche im No. vorherrschen; das Alpenland ist ganz katholisch. Der Ackerbau deckt den Bedarf an Getreide nicht. Die Rindviehzucht wird musterhast betrieben (Butter und Schweizer Käse). Der Obst- und Weinbau, letzterer am Genfer See, in Neuchatel und Tessiu, sind von Bedeutung. Der Bergbau ist gering. Die Baumwollen- und Seidenindustrie (Zürich, St. Gallen, Appenzell, Thnrgau), ferner die Uhrenfabrikation (Genf, La Chaux de Fonds) stehen auf hoher Stufe. — Auch gewährt der große Fremdenverkehr in den Sommermonaten dem Lande reiche Einnahmen.

6. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 240

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
240 Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 147. 148. Passatwinde liegen. Diese Winde sind trocken, denn sie wehen aus kälteren in wärmere Gegenden, und daher ist das Gebiet unter ihnen sehr regenarm und dürr: im N. Wüste, die Sahara, in welcher zuweilen auf eine glühende Hitze am Tage (bis zu 50° C.) empfindliche Kühle der Nacht folgt; sie ist außerordentlich arm an Vegetation, doch fehlt es ihr nicht au Oasen; — im S. die Kalahari (Machart), weniger dürr, daher mehr Steppe als Wüste, doch ohne Oasen. 4. und 5. Am Nordrand und Südrand von Afrika (Berberei und Hochland von Barka im N., das Kapland im 3.) sind Regen zur Winterszeit wieder häufiger, das Land ist daher fruchtbar. 6) Pflanzen- und Tierwelt. Die Pflanzenwelt zeigt im allgemeinen tropische Formen: Palmen, Bananen, Reis, Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle. — In dem tropischen Gebiete üppige Vegetation, reiche Kulturstrecken und dichter Urwald, bedingt von tropischem Regen und von Bewässerung dnrch Flüsse. In den Ur- Wäldern Guineas wohnen Schimpanse und Gorilla, in den Flüssen und Seen Flußpferd, Nashorn und Krokodil, in den hochgrasigen Steppen Antilopen, Zebra und Giraffe. Der afrikanische Elefant wird nicht gezähmt, sondern nur der Stoß- zähue wegen gejagt. — In den Wüsten und Steppen des N. und 8. leben außer dem Strauß mehrere Antilopenarten. Für die Oasen der Sahara sind charak- teristisch die Dattelpalme, die hier am besten gedeiht, und das Kamel als Haustier. — Uberall verbreitet (außer im Innern der Wüste) sind Löwe, Schakal und Hyäne. f) Bevölkerung. Die Kaukasier nehmen den ganzen N. und No. ein und sind jetzt auch im 3. (Kaplaude) stark vertreten. Im Sw. leben Hottentotten und Buschmänner; in dem mittleren Teile von Afrika Neger. Madagaskar wird von Malayen bewohnt. — Im N. ist die mohammedanische Religion die herrschende. Die Mehrzahl der übrigen Bewohner sind Heiden. Das Christen- tum findet nur laugsam Verbreitung. A. Nordafrika. (§ 148.) Habesch, Messmien oder Äthiopien. 500000 qkm; 4x/2 Million Einwohner. Das Alpenland von Habesch liegt westlich vom Roten Meere und ist das Quellgebiet des Blauen Nils. Es ist ein mauerartig steil sich auftürmendes Hoch- land (Fig. 92) mit einer mittleren Höhe von mehr als 2000 m. Auf ihm er- heben sich Berggipfel bis zur Höhe des Monte Rosa (Ras Dafchan 4600 m) und isolierte Tafelberge, Amben, letztere zuweilen so steil, daß sie nnr auf Leitern er- klettert werden können. — Das Klima der Hochebene ist gemäßigt; rauher iu den höheren Lagen, in denen man nnsre europäischen Getreidearten, Gerste und Hafer, baut. Die Viehzucht ist bedeutend. — Die in Habesch fallenden tropischen Regen- güsse verursachen die Anschwellung des Blauen Nil und somit die Überschwemmungen in Ägypten. Die Bewohner sind Christen. Das Land zerfiel früher in mehrere Staaten. Jetzt sind diese geeinigt unter einem Herrscher, der den Titel Negüs führt. Der einzige Hafen des Landes, Massäua sowie der

7. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 252

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
252 Kursus Ii. Abschnitt Y. § 161. (§ 161.) Die britischen Kapländer und die Luren-Freistaaten. Die Südspitze Afrikas stellt ein Hochland dar, welches sich in drei Stufen zum Meere senkt. Die oberste Stufe (1600—1800 m) ist ein weites, meist baumloses Gebiet, das von wasserarmen Flüssen durchzogen wird. In diesem Gebiete treiben die holländischen Buren (Bauern) ausgedehnte Viehzucht. Sie haben zwei Staaten gegründet: 1. Den Oränjefreistaat zwischen den Quellflüssen des Oränjeflusses (130000 qkm mit 220000 Einwohnern). 2. Die Südafrikanische Republik, 330000 qkm, aber mit nur 550000 Einwohnern. — Hauptstadt Pretoria. Der übrige Teil der oberen Stufe, die mittlere und untere Stufe sind eng- lisches Gebiet. — Die mittlere bildet die Karoo (karrü), eine weite Ebene, deren harter Tonboden in der Sommerdürre einer Wüste gleicht und ohne alles Leben ist. Sobald aber die Winterregen eintreten, bedeckt sich die Ebene mit frischem Grün, wird von Antilopen und Straußen belebt, und bietet zahlreichen Herden, die geleitet von ihren Hirten aus den benachbarten Gebieten herbeieilen, üppige Nahrung. Die untere Stufe, deren Klima zu den gesundesten der Erde gehört, ist ein hinreichend bewässertes Gebiet und liefert vorzüglichen Wein, Südfrüchte, Weizen, vor allem aber Schaf- wolle, da Schafe auf den Terrassen gut ge- deihen, und Straußen- federn, (die Strauße werden hier gezüchtet). — Am Baal (wäl), dem nördlichen Quell- flusse des Oränjeflusses, findet man Diamanten. Die Urbevölkerung bilden im W. Hotten- totten und Buschmän- ner, im 0. der Neger- stamm der Kaffern. 1. Das Kap- land. — Tie Kap- stadt (84 000 Ein- wohner), nördlich vom Kap der guten Hoff- nung und am Fuße des Um m hohen Tafelberges (Fig. 101), ist eine schöne Fig. 101. Kapstadt. — Im Hintergrunde der Tafelberg.

8. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 258

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
258 Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 164. 165. 5. Der südliche Teil von Südamerika hat vorwiegend Westwinde, die sich an der hohen Kette der Anden abregnen und trocken auf die Ostseite gelangen. Daher ist der Westabhang der Anden hier zwar reich bewässert und waldreich, aber an dem Ostabhange ziehen sich Steppen hin. 6. Der mittlere Teil der ^V.-Küste von Südamerika, an welcher eine kalte Meeresströmung nach N. zieht, ist dagegen sehr regenarm, teilweise sogar wüsten- ähnlich — Ataeamawüste. e. Pflanzen- und Tierwelt. Die Verschiedenheit der Bodenerhebung, welche das Klima beeinflußt, zeigt sich auch in Bezug auf Flora und Fauna. Die über- reiche Bewässerung und die große Feuchtigkeit der Luft, welche durch keine Rand- gebirge im 0. abgehalten wird, läßt die Pflanzen üppiger und kraftvoller gedeihen, als in den anderen Erdteilen. Brasilien, dessen Urwälder durch Schlingpflanzen (Lianen) verstrickt erscheinen (Fig. 104), ist das palmenreichste Land der Erde; Mexiko wird durch die Agaven und Kaktuspflanzen ausgezeichnet; in Nordamerika finden sich zahlreiche Tannenarten, Magnolien und der Tulpenbaum, in Kalifornien der Mammutbaum (Fig. Iii). — In Amerika fanden fast alle Kulturgewächse und Haustiere der alten Welt eine neue Heimat. Mais und Kartoffel dagegen waren in Amerika heimisch und wurden von dort bei uns eingeführt. Charakteristisch für Amerika ist die Armut an Haustieren, wie überhaupt an größeren Tieren. Hirsche, Bären und Reuutiere im N. deuten auf den Zusammen- hang Nordamerikas mit der alten Welt in der Urzeit. Die Einhufer fehlten, die Zweihufer wurden vornehmlich durch das Renntier, Lama und Alpaka, die Vielhufer durch den amerikanischen Tapir vertreten, jetzt jedoch schweifen auf den Ebenen Südamerikas die aus Europa eingeführten Pferde und Rinder in zahlreichen Herden umher. Charakteristisch sind für das Tropengebiet zahlreiche Reptilien: Flnßschild- kröten, Alligatoren und Schlangen. Unter den Raubtieren vertreten Puma und Jaguar die Stellen von Löwe und Tiger, welche in Amerika fehlen. f. Die Bevölkerung (§ 67) besteht aus Urbewohnern, Indianern, welche zumeist noch heute auf der Stufe des Jägerlebens stehen, und aus Eingewanderten; zu letzteren gehören 1. die Kankasier und zwar vornehmlich Romanen (Spanier und Portugiesen) in Süd- und Mittelamerika und in Mexiko; Germanen (Engländer und Deutsche) im ganzen übrigen Nordamerika; 2. die Mongolen (Chinesen im W. Nordamerikas und 3. die Neger, hauptsächlich in denjenigen tropischen Gebieten als Sklaven eingeführt, in denen Plantagenbau möglich war. — Die Eingeborenen sind vielfach noch Heiden und die Eingewanderten außer den Mongolen vorwiegend evangelische Christen in Nordamerika und katholische in Südamerika. — Die Nach- kommen aus der Ehe von Europäern mit Indianern heißen Mestizen und die von Europäern mit Negern Mulatten. Kreolen nennt man die im Lande geborenen Nachkommen von Eingewanderten (besonders von Spaniern und Portugiesen). A. Südamerika. (§ 165.) vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnis. Die Anden reichen von der Magellan- oder Magalhaesstraße (magaljangsch), welche die im 8. liegenden Inseln (Feuerland) vom Festlande trennt, bis zur Land-

9. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 271

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. § 180. 271 Fig. Ho. Prärie. 2. Das Steppenland (Westhälfte) beginnt mit den ausgedehnten Grasfluren der Prärien (Fig. 110), ehemals von zahllosen Bisons durchschwärmt, die jetzt aber fast völlig ausgerottet sind. — Fruchtbare Gebiete finden sich im allgemeinen hier und da, wo künstliche Bewässerung möglich ist (Großer Salzsee.) — Die den Seewinden ausgesetzten Küstenstriche im W. sind fruchtbar und reich an Getreide und Wein. Hier wächst auch an dem Fuß der Sierra Nevada der gewaltige Mammutbaum, der bei einem Durchmesser von 4—12 m eine Höhe von 100 m erreicht (Fig. 111). F'e« Iii- Mammutbäume. (Sequöia gigäntea.) — Bis 100 m hoch und 4—12 m im Durchmesser.

10. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 194

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
194 Kursus Ii, Abschnitt Iv. § 131. Fig. 72. Rom: St. Peterskirche. 7. Latmm oder die Provinz Rom wird vom unteren Lauf des Tiber in zwei fast gleiche Teile geteilt. Inmitten der öden, Heidekraut und Ginster tragenden Campagna (kampänja) di Roma, in welcher zahlreiche Sümpfe während des Sommers die Luft weithin mit Fieber-- dunst erfüllen, liegt Rom, „die ewige Stadt" (460000 Einwohner) an dem Tiber, Haupt- stadt des Königreichs seit 1871 und Wohnsitz des Papstes. Das alte Rom lag am linken Tiberufer auf 7 Hügeln, das heutige liegt auf beiden Seiten des Tiber auf 11 Hügeln. Die Stadt ist überaus reich an Bauwerken und Kunstschätzen aus seinen verschiedenen Glanz- epochen; zu den berühmtesten gehört das Colosseum (Amphitheater des Vespasian). Von den mehr als 350 Kirchen ist die St. Peterskirche (Fig. 72) auf dem mit dreifachen Säulengängen und einem Obelisken geschmückten Petersplatze mit den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus die größte und prachtvollste der Erde. — Der päpstliche Palast, der Vatikan, ist der größte Europas; er enthält 11000 Zimmer und Säle und reiche Bücher- und kostbare Kunstschätze (Sixtinische Kapelle). — Der Quirinäl ist die königliche Residenz. Viele Akademieen, besonders für bildende Kunst. Universität. — In der Nähe von Rom: Tivoli mit Kaskaden. — Civita Vccchia (tschiwita wekkia), Festung und jetzt Hafenstadt Roms. c) Unteritalien. Zu Unteritalien, der Südspitze der Halbinsel, gehören Campanien, Apnlien, Calabrien und Sizilien. 8. Die alte Landschaft Campanien liegt an der W.»Seite des Neapolitanischen Apennins und ist nicht nur der schönste, sondern auch der fruchtbarste Teil Süd- italiens (jährlich 3 Ernten), darum auch am dichtesten bevölkert. — Hier liefern die Reben, welche sich an den Pappeln bis in die Wipfel emporranken, besonders auf
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